Dienstag, 16. September 2014

Ein hochemotionales Thema

Heute ist es nun offiziell bekannt geworden:
Die Fahrpreise werden im nächsten Jahr wieder einmal steigen, die Verbandsversammlung hat dies am vergangenen Freitag beschlossen.
Die Fahrgäste müssen sich um eine Tariferhöhung um 3,2 Prozent einstellen. Wie in den vergangenen Jahren auch fällt die Erhöhung in den unterschiedlichen Tarifgebieten auch unterschiedlich hoch aus:
In Bremen und Oldenburg sind es 3,6%, in Bremerhaven, Delmenhorst, Nordenham und Verden um 2,1%  und im Tarifgebiet 4 (übrige Zonen) um 2,9%.

Neben der Anpassung findet auch eine kleine Tarifreform statt:
So wird die Tarifzone 101 (Bremen-Nord) zukünftig für Fahrten innerhalb Bremens nicht mehr zum Tragen kommen, für "Durchfahrer" gedoch weiterhin (die komplette Auflösung wird aktuell geprüft).
Auch stehen weitere Neuregelungen beim Tagesticket an: Ab kommendem Jahr wird das Tagesticket in einer Nutzungsform analog zum Niedersachsenticket ausgegeben. D.h. es kann entweder für 1,2,3,4 oder 5 Personen gelöst werden. Drei Kinden bis 15 Jahre fahren dabei jederzeit kostenfrei mit.

Wer über eine Zeitkarte verfügt und über den Geltungsbereich hinaus fahren möchte, dem steht bald ein einheitliches Anschlussticket zur Verfügung: Für 3,20€ kann eine Anschlussfahrkarte gelöst werden, mit der man sein Reiseziel unabhängig von der Preisstufe erreichen kann.
Eine sinnvolle und einfache Sache!

Leider ist das Hauptziel der Tarifreform deutlich verfehlt worden:
Eine drastische Vereinfachung der Tarif- und Ticketstruktur wurden nicht erreicht.
Mit den zusätzlich geschaffenen Tarifzonen in den regionalen Stadtverkehren (Nordenham, Delmenhorst, Verden) wird das Wirrwarr nochmal gestärkt. Auch, weil das nicht alle Stadtbuslinien betrifft (die das Stadtgebiet verlassen).
Hier wollte man den Kommunen mehr Handhabe im Tarifgefüge geben. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Aufgabe verantwortungsvoll nachgegangen wird und der eigentliche Finanzierer berücksichtigt wird: Der Fahrgast bzw. Steuerzahler.

Wenig kundenfreundlich ist auch die Streichung der Rückfahrtoption der Einzeltickets binnen der ersten 60 Minuten. Gerade für Fahrgäste im Bürgerbusverkehr und regionalen Stadtverkehr erhöhen sich die Fahrtkosten somit um 100%, da sie fortan 2 statt einem Fahrschein lösen müssen.
Problematisch ist, dass diese Option in den Stadtverkehren ohne Kurzstreckentickets nicht gestrichen wird.

Stellt sich also wieder die Frage, ob die Qualität um den Prozentsatz der Erhöhung angestiegen ist...
Wer das mit NEIN beantwortet, dem sei eine Beschwerde beim VBN nahezulegen.
Denn seit Jahren schwindet dort die Anzahl der Beschwerden über die Tarifanpassungen.

Zuletzt noch drei Ankündigungen:
Aktuell wird ein Kurzstreckenticket im Regionalbusverkehr und eine Schüler-Jahresticket geprüft.
Die Arbeit an der einheitlichen Bedienoberfläche der Ticketautomaten schreitet voran, nähre Infos werden zur Testphase folgen.
Das Handyticket ist für das Frühjahr 2015 geplant.


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